Meine gesammelten Werke: Wie ich die Lage gesehen habe.

Über das politische Prinzip Krieg

Tagesgedanken (74)

Über das politische Prinzip Krieg

Das Recht des Stärkeren definiert nicht nur der, der sich für den Stärkeren hält, sondern auch alle, die nicht die Schwächeren sein wollen.

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Krieg ist weniger die Fortsetzung der Diplomatie mit anderen Mitteln als vielmehr der Versuch, Fakten zu schaffen für eine Kapitulation, die man dann Diplomatie nennt.

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Auf jede Kriegsbewegung folgt eine Friedensbewegung.

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Wenn ein Land wie die USA innerhalb weniger Wochen Notlage auf Notlage erklärt, dann ist am Ende nicht das Land in Not, sondern der Präsident.

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Soldaten und Drohnen machen „Drecksarbeit“, während Politiker, die darüber mit großem Gestus reden, sich üblicherweise die Finger nicht schmutzig machen.

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Da im Krieg die Wahrheit als erstes stirbt, dürfen sich all jene Konglomerate bestätigt fühlen, die schon im kriegslosen Zustand von der Beugung der Wahrheit gut leben.

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Die Logik dieser Zeit scheint darin zu bestehen, Terror mit Terror zu beantworten, und die Menschlichkeit abzuschreiben.

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Terror hat so viele Finanziers, dass allein deshalb viele weitere Kriegsgründe existieren würden.

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Wer nach dem Grund für „news fatigue“ sucht: Man wacht mit einem Krieg ein, und wacht mit einem anderen Krieg wieder auf.

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Die Welt sehnt sich nach guten Reden, aber was sie bekommt, sind starke Drohungen.

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Seit dem Zweiten Weltkrieg sind die USA noch jedes Mal beschädigter aus Kriegen herausgetreten als sie hineingekommen waren. Warum sollte das in Ländern wie Iran anders sein?

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Das Versagen in Afghanistan liegt wie eine dunkle schwere Wolke über jenem politischen Gebilde, das einmal der „Westen“ war. Die christlichen Parteien in Deutschland, die unablässig vom „Abendland“ reden, kommen dabei noch nicht einmal auf die Idee, all jenen zu helfen, die ihnen in Afghanistan geholfen haben.

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Macht und Gesetzestreue vertragen sich in bleiernen Zeiten offenbar nicht. Je krimineller, desto unangefochtener, das scheint den großen Entscheidern in Washington, Jerusalem und Moskau gemeinsam zu sein. Nicht zu vergessen: Alle haben Prozesse vor und hinter sich.

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„Imagine“: Die Träume von gestern werden nicht die Realitäten von heute oder morgen, wir hoffen jetzt auf übermorgen.

 

(US-Tarnkappenbomber attackieren iranische Atomanlagen.)