Meine gesammelten Werke: Wie ich die Lage gesehen habe.

Zum Monopolismus in der Wirtschaft

Tagesgedanken (54)

Zum Monopolismus in der Wirtschaft

Bescheidenheit wäre der falsche Begriff, Chuzpe der richtige: Amazon kämpft mit allen juristischen Mitteln dagegen, eine „überragende marktübergreifende Bedeutung“ zu haben. Man kann sich nur wundern, denn wer kann schon dem US-Konzern bei E-Commerce, Clouds, Streaming, Logistik, E-Books und Smart Speakers so richtig entgehen?

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In schwierigen Zeiten gibt es eine Sehnsucht nach dem wohlmeinenden Diktator sowie nach dem guten Monopol. Beide wollen von der Freiheit der Wahl wenig wissen.

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Der einzige Monopolist, an dem sich keiner stört: Wikipedia.

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Monopole sind ökonomische Klumpenrisiken. Zu viele Monopole an der Börse sind ein Crashrisiko.

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Rohstoffmacht in China und Hightech-Macht im Westen bilden so etwas wie ein Gleichgewicht des Schreckens der Weltwirtschaft.

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Inflation ist der Preis, den man für die Marktmacht einzelner Konzerne zahlt. Das finden nur deren Aktionäre gut.

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Wettbewerb ist das Mauerblümchen der neuen Zeit.

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Künstliche Intelligenz verändert alles, aber nichts an der Konzentration in der Digitalwirtschaft. Im Gegenteil: Die wenigen an der Spitze werden noch mächtiger.

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Europa befindet sich in einer doppelten Abhängigkeitsfalle: von privaten amerikanischen Datenkraken und von staatlichen chinesischen Rohstofffirmen.

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Monopole begleiten unser Leben, aber es gibt ein Leben ohne Monopole.

 

(Zehn Thesen, die im Nachgang zu einem Vortrag und zur anschließenden Diskussion beim 22. Carl Friedrich von Weizsäcker-Gespräch Wien entstanden sind.)