Meine gesammelten Werke: Wie ich die Lage gesehen habe.

Zum Erfolg im Fußball-Kapitalismus

Tagesgedanken (52)

Zum Erfolg im Fußball-Kapitalismus

Die Wirklichkeit entlarvt so manches Geschwätz. Wie oft hörte man zum Beispiel, die Fußball-Bundesliga habe so gar keine Chance gegen die englische Premier League, die mit (mehr oder weniger sauberem) Investorengeld regelrecht zugeschüttet wird. Und nun, das Ergebnis nach dem Viertelfinale der europäischen Wettbewerbe: drei deutsche Mannschaften sind weiter dabei, aber kein einziges englische Team mehr. Einige Leute, etwa in Abu Dhabi oder Missouri, haben sich offenbar fürchterlich verrechnet.

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Wenig Geld macht kreativ, viel Geld faul. Das zeigt sich im Fußball, weil mit den vielen Investoren-Millionen etliche Spieler gekauft werden, die nicht mal ein Viertel des gezahlten Preises wert sind. Der lachende Dritte ist der Spielerberater, dessen Umsatzsteuererklärung man auch mal gerne sehen möchte.

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Führungsfragen stellen sich im Fall des Misslingens automatisch. Das wissen sie auch bei der Deutschen Fußball-Liga (DFL), die gleich zweimal patzte – zum ersten bei der abgeblasenen Suche nach Private Equity, zum anderen bei der zwangsweise unterbrochenen Vergabe der künftigen Lizenzrechte. Doppelt gefloppt hält hier nicht besser.

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Elf Freunde müsst ihr sein, aber ein guter Trainer würde schon helfen. Dass Julian Nagelsmann dies lieber bei der Nationalelf als beim FC Bayern München beweisen will, ist weniger eine Frage des Geldes als vielmehr eine Frage der Ehre und der internationalen Anschlussverwendung.