Der Zukunftsrat von Medienexperten hat seine Zukunft nach neun Monaten Arbeit schon hinter sich, welche Zukunft aber der von ihm beratene öffentlich-rechtliche Rundfunk hat, bleibt im Ungewissen. Die besten Reformideen stocken wie früher manches Schiff im „Binger Loch“.
Intendanten und Regionalpolitiker eint der Wunsch, von Einschnitten verschont zu bleiben, für die wirklichen Lasten jedoch sind prinzipiell stets die anderen zuständig.
Wenn beim ZDF der Unternehmenschef nur ein Fünftel seines fleißigsten (auch eitelsten) Talkshowleiters verdient, werden selbst die Top-Investmentbanker der Deutschen Bank neidisch: sie verdienen nur ein Fünftel mehr als der CEO.
Gäbe es den öffentlich-rechtlichen Rundfunk nicht, müsste man ihn erfinden – aber nicht so.
Wenn es um den Auftrag von ARD, ZDF und Deutschlandradio geht: Gemeinwohl rechnet sich genauso wenig in Quoten wie Glück im Bruttoinlandsprodukt.
(Die Rundfunkkommission der Länder wirbt damit, einen Reformplan für ARD, ZDF und Deutschlandradio verabschiedet zu haben.)