Tagesgedanken (3)

 

Sehr früh dran war England mit der Pressefreiheit. Mit der Presseethik allerdings hat es länger gedauert, offenbar bis zur Jetzt-Zeit. Alles nach dem Motto: Eine Zensur findet nicht statt, wohl aber Schwindel.

 

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Wenn Rupert Murdoch jemals gedacht hat, den Phone-Hacking-Skandal los werden zu können, beweist ihm der Londoner High Court das Gegenteil. Prinz Harry als einsamer Kämpfer gegen das vereinigte Reich der Boulevardpresse, als Rächer der Ehre der unglücklichen Prinzessin, das ist ein Stoff, den auch „News of the World“ geliebt hätte. Und am Ende erkennt Dianas Sohn, dass er just den Stereotypen entsprach, die Murdochs Moritaten-Dichter entworfen haben – eine „Abwärtsspirale“, in die ihn die Presse lockte. Viel schlimmer: Er wurde sogar Bestseller-Autor.

 

(Prinz Harry steht in London im Zeugenstand, als erstes Mitglied der königlichen Familie seit mehr als 130 Jahren – er klagt gegen Murdochs News Group Newspapers und andere Verlage.)