Manchmal sind „Friedensverhandlungen“ wenig mehr als diplomatische Spezialoperationen.
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Man sich nur wundern, wie man Menschen, denen die Lüge tägliche Routine ist, so etwas wie „Sicherheitsgarantien“ abnehmen kann.
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Was niemand für möglich gehalten hätte: Donald Trump könnte inzwischen vermutlich genauso leicht in Moskau regieren wie in Washington. Blutspuren kennzeichnen die Regentschaft hier wie dort.
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Die USA sind derzeit nicht die Anführer der freien Welt, sondern der westliche Vertreter der in Mode gekommenen Autokratien, mit Narzissmus als Alleinstellungsmerkmal.
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Große Weltpolitik bedeutet heute: die Organisation von Raubzügen und Schutzgelderpressungen auf Kosten Schwächerer.
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Die erzkonservative Restauration in den USA macht aus dem „Land der Freien“ ein Land der Unfreien: Frei ist nach den wieder etablierten Ideologien nur, wer weiß, reich und männlich ist. Diesen neuen amerikanischen Traum träumen in Europe offenbar viele von denen, die sich neuerdings im permanenten Kulturkampf wähnen.
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Menschen, die in den USA an Asyl glauben, landen nicht im Gerichtssaal, sondern in Ausreiselagern. Erster Satz einer Realitätsbeschreibung: Die Würde des Menschen ist antastbar. Zweiter Satz: Gesetze sind nicht gesetzt.
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Autokraten schmeicheln aneinander. Was sie eint, ist die Sprache der Gewalt und die Geste der freundlichen Unangreifbarkeit älterer Herren.
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Wenn der Angriff auf die Ukraine in Wahrheit ein Stellvertreterkrieg Chinas mit den USA ist, wofür vieles spricht, dann fehlt bei allen so heftig diskutierten Friedensbemühungen ein entscheidender Mann: der Präsident aus Peking.
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Europa, oder: Eine potenzielle Supermacht wird zum Punchingball der Interessen. Ihre Führer sind fürchterlich nett, wo sie fürchterlich unbequem sein müssten.
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Zum Regieren brauchen Diktatoren Medien und Militär, in den USA repräsentiert von Tech-Milliardären und Nationalgarde. Für das schöne Gefühl sorgt ein Gott, der nicht liebt, sondern herrscht.
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Absolute Macht bedeutet, alle anderen wahlweise in Käfige voller Narren und Feiglinge zu verteilen und das Ganze dann „Neue Weltordnung“ zu nennen.
(Donald Trump konferiert in vielen Konstellationen über ein Ende des Ukraine-Krieges.)