Goebbels brauchte einen Volksempfänger, Trump braucht die Algorithmen einiger Tech-Milliardäre. Demagogie passt sich den technischen Gegebenheiten an.
Wer Gesetze macht, kann leicht auch über Gesetzen stehen, jedenfalls in Amerika. Was man dort einmal Demokratie nannte, ist heute Dekretherrschaft. Und „Trumpismus“ bedeutet in dieses Zeiten, dass die Monarchie, gegen die sich das Land einst gegründet hat, mehr oder weniger heimlich wieder Einzug hält.
Jahrzehntelang definierten sich die USA als Freiheitshüter, die gegen die Schurkenstaaten der Welt vorgehen. Auf dem eigenen Weg zum Schurkenstaat ist man ganz ungestört von jemanden, der daran Anstoß nehmen könnte.
Machtpolitik nach neuerer Washingtoner Methode: Wenn Opposition „Mist“ ist, schaltet man sie am besten ganz aus. Macht ohne Gegenmacht ist Willkür.
Was bedeutet schon alles Räsonieren über die „Kunst des Deals“, wenn er letztendlich auf dem Rücken der Bevölkerung zur Anwendung geführt wird?
Wahre Macht bedeutet selbst in angeblichen Demokratien mittlerweile, wie schnell man andere zu Terroristen erklären und sie ins Gefängnis stecken kann.
Wer in den neuen Autokratien dieser Welt nach dem Wert mit der geringsten Standhaftigkeit sucht, findet schnell „Anstand“. Anstand hat keinen guten Stand mehr.
Den Imperialismus der Industriegesellschaft haben einst Europäer erfunden, den Imperialismus der Informationsgesellschaft aber betreiben Nicht-Europäer.
Zur neuen Tugend der Warenwelt gehört, europäisch zu kaufen. Was noch fehlt, ist ein „Made in Europe“.
(Ende März 2025 hat Donald Trump, seit dem 20. Januar im Amt, rund 125 Dekrete erlassen.)